September 2025

Ich bin kein Opfer mehr

Jahrzehntelang habe ich andere Menschen in meinem Leben dafür verantwortlich gemacht, wie es mir geht. Mit dem Ergebnis, dass nichts besser wurde, im Gegenteil. Je mehr ich meine alten Wunden hegte und pflegte, desto unfähiger wurde ich, gute Entscheidungen für mein Leben zu treffen. Ein Teufelskreis.

Erst durch meinen emotionalen Tiefpunkt wurde ich bereit, meine Haltung zu ändern. Der erste Schritt in Richtung Eigenverantwortung war getan und es folgen noch viele.

Kennt Ihr solche Phasen von endlosem Selbstmitleid? Wem gabt Ihr die Schuld für erlittenes Übel? Wie habt Ihr Euch aus der Opferrolle befreit? Was half dabei, wieder positiv nach vorne zu schauen und wie hat sich Eure Erwartungshaltung anderen gegenüber verändert?

Bitte erzählt uns, wie Ihr dem Dasein als ewiges Opfer entkommen seid.

Beiträge bitte bis 3. Juli 2025 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de

Oktober 2025

Meine zweite Chance

Eine zweite Chance ist nicht lediglich eine abstrakte Idee, sie verkörpert den Glauben an die Möglichkeit der Veränderung. Für viele von uns bedeutete dies, den ersten Schritt zur Genesung zu wagen. Es erfordert Mut, die eigene Abhängigkeit anzuerkennen und sich den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen.

Diese zweite Chance lehrte mich, das Leben wirklich zu schätzen. Es sind die kleinen Dinge – wie ein schöner Sonnenaufgang oder ein unerwartetes Lachen – die jetzt zählen. Ich habe gelernt, dass ich auch ohne Alkohol Spaß haben kann.

Meine zweite Chance begann mit dem Ersten Schritt und mit dem Leben mit AA und im Programm. Sie bedeutet für mich auch, die Vergangenheit hinter mir zu lassen und die Zukunft nüchtern und aktiv zu gestalten.

Eine zweite Chance zu bekommen ist großartig. Aber sie will auch genutzt werden. Ist Euch das gelungen? Schreibt uns Eure Geschichten.

Sonderthema zur Oktoberausgabe

Jung in AA

Als ich zu AA kam, war ich im Vergleich zu den anderen Meetingsteilnehmern noch ziemlich jung (26) und hatte nach einigen Meetings das Gefühl: „So schlimm wie bei den anderen war es bei mir aber nicht. Bin ich hier überhaupt richtig?“ Da ich aber das erste Glas stehenlassen konnte und es mir demzufolge peu á peu besser ging, besuchte ich weiterhin regelmäßig die Meetings. Und nach einiger Zeit stellte ich dann doch fest, dass es bei mir auch schon ganz schön „schlimm“ gewesen war und dass es mir sicherlich ganz schnell viel, viel schlechter gegangen wäre, wenn ich im gleichen Tempo weitergetrunken hätte. Diese Erkenntnis bestärkte mich darin, auch weiterhin die Meetings zu besuchen und immer „Nur für Heute“ das erste Glas nicht zu trinken. Und es funktioniert bis heute…

Wie ist es Dir ergangen, als Du als junger Mensch zu AA gekommen bist? Bitte berichte uns davon.

Beiträge zu beiden Themen bitte bis 3. August 2025 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de

November 2025

Sie werden wahr, die Versprechen

Bis ich die „Versprechen“ im Blauen Buch entdeckt habe, hat es ein Weilchen gedauert. Zuerst las ich nur die Lebensgeschichten im hinteren Teil des Buches, weil mir alles andere zu kompliziert war mit meinem zu Beginn meiner Trockenzeit noch ziemlich „verhuddelten“ Gehirn.

Jahre später waren die Versprechen dann mal ein Meetingsthema, kann sogar sein, dass es auf einem Deutschsprachigen Ländertreffen war, und ich war sofort begeistert von ihnen.

Seitdem sind die Seiten 96/97 meine absolute Lieblingsstelle im Blauen Buch. Wir lesen sie ganz oft auch am Ende eines Meetings, denn dann haben wir alle einen Grund, uns auf unser weiteres trockenes Leben zu freuen: Die einen, weil sich schon viele Versprechen erfüllt haben, die anderen, weil noch so viel Gutes auf sie wartet …

Wir freuen uns, wenn Ihr uns Eure Erfahrungen mit den Versprechen mitteilt.

Beiträge bitte bis zum 3. September 2025 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de