August 2025
„AA-Müde – Was tun?“
Wenn ich bei mit mir im Reinen bin, bin ich niemals AA-müde, und zwar weder Meetings-müde noch Beitrags-müde. Das gilt für das Zuhören und Sprechen im Meeting genauso wie für das Lesen oder Verfassen von Beiträgen im AA-DACH.
Aber es gab eine Zeit, da habe ich das Gefühl der AA-Müdigkeit kennengelernt. Mein damaliger Lebenspartner war gestorben, und kurz darauf hatte ich einen Umzug mit drei Kindern zu bewältigen. Statt im AA-Meeting hätte ich lieber auf meinem neuen Balkon im Schneckenhaus gesessen und darauf gewartet, dass meine Seele nachkommt.
Doch ich tat, was ich immer versuche zu tun: Ich sprach im Meeting darüber.
Aus den Erfahrungen der AA-Freunde fand ich die Antwort: „Geh ins Meeting, stur wie ein Esel. Die Seele kommt nach!“
Gott sei Dank konnte ich diese annehmen und durfte feststellen, dass es genauso war. Ich ging in die Meetings, ob ich wollte oder nicht, und meine Seele kam zurück – ins Meeting und in mein Leben!
Kennt ihr AA-Müdigkeit? Wie habt ihr sie überwunden? Bitte berichtet von Euren ganz eigenen Wegen.
Sonderthema zur Augustausgabe
Sponsorschaft – Geben und Nehmen
Die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker entstand aus einer Sponsorschaft. Als Bill W., nur ein paar Monate nüchtern, von einem mächtigen Drang zu trinken überwältigt wurde, kam ihm dieser Gedanke: „Du musst mit einem anderen Alkoholiker sprechen. Du brauchst einen anderen Alkoholiker genauso, wie er dich braucht.“
Er fand Dr. Bob, der verzweifelt und erfolglos versucht hatte, mit dem Trinken aufzuhören, und aus ihrer gemeinsamen Not wurde AA geboren. Das Wort „Sponsor“ wurde damals nicht benutzt, aber Bill brachte die Botschaft zu Dr. Bob, der wiederum seine eigene Nüchternheit sicherte, indem er zahllose andere Alkoholiker sponserte. Unsere beiden Mitgründer entdeckten, dass ihr eigenen nüchternes Leben durch das Teilen mit anderen über alle Maßen bereichert werden konnte (Auszug aus „Fragen & Antworten zur Sponsorschaft“, Bestellnummer 022).
Egal ob als Sponsor oder als Sponsee: Bitte berichtet von Euren Erfahrungen!
Beiträge zu beiden Themen bitte bis zum 3. Juni 2025 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de
September 2025
Ich bin kein Opfer mehr
Jahrzehntelang habe ich andere Menschen in meinem Leben dafür verantwortlich gemacht, wie es mir geht. Mit dem Ergebnis, dass nichts besser wurde, im Gegenteil. Je mehr ich meine alten Wunden hegte und pflegte, desto unfähiger wurde ich, gute Entscheidungen für mein Leben zu treffen. Ein Teufelskreis.
Erst durch meinen emotionalen Tiefpunkt wurde ich bereit, meine Haltung zu ändern. Der erste Schritt in Richtung Eigenverantwortung war getan und es folgen noch viele.
Kennt Ihr solche Phasen von endlosem Selbstmitleid? Wem gabt Ihr die Schuld für erlittenes Übel? Wie habt Ihr Euch aus der Opferrolle befreit? Was half dabei, wieder positiv nach vorne zu schauen und wie hat sich Eure Erwartungshaltung anderen gegenüber verändert?
Bitte erzählt uns, wie Ihr dem Dasein als ewiges Opfer entkommen seid.
Beiträge bitte bis 3. Juli 2025 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de
Oktober 2025
Meine zweite Chance
Eine zweite Chance ist nicht lediglich eine abstrakte Idee, sie verkörpert den Glauben an die Möglichkeit der Veränderung. Für viele von uns bedeutete dies, den ersten Schritt zur Genesung zu wagen. Es erfordert Mut, die eigene Abhängigkeit anzuerkennen und sich den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen.
Diese zweite Chance lehrte mich, das Leben wirklich zu schätzen. Es sind die kleinen Dinge – wie ein schöner Sonnenaufgang oder ein unerwartetes Lachen – die jetzt zählen. Ich habe gelernt, dass ich auch ohne Alkohol Spaß haben kann.
Meine zweite Chance begann mit dem Ersten Schritt und mit dem Leben mit AA und im Programm. Sie bedeutet für mich auch, die Vergangenheit hinter mir zu lassen und die Zukunft nüchtern und aktiv zu gestalten.
Eine zweite Chance zu bekommen ist großartig. Aber sie will auch genutzt werden. Ist Euch das gelungen? Schreibt uns Eure Geschichten.
Sonderthema zur Oktoberausgabe
Jung in AA
Als ich zu AA kam, war ich im Vergleich zu den anderen Meetingsteilnehmern noch ziemlich jung (26) und hatte nach einigen Meetings das Gefühl: „So schlimm wie bei den anderen war es bei mir aber nicht. Bin ich hier überhaupt richtig?“ Da ich aber das erste Glas stehenlassen konnte und es mir demzufolge peu á peu besser ging, besuchte ich weiterhin regelmäßig die Meetings. Und nach einiger Zeit stellte ich dann doch fest, dass es bei mir auch schon ganz schön „schlimm“ gewesen war und dass es mir sicherlich ganz schnell viel, viel schlechter gegangen wäre, wenn ich im gleichen Tempo weitergetrunken hätte. Diese Erkenntnis bestärkte mich darin, auch weiterhin die Meetings zu besuchen und immer „Nur für Heute“ das erste Glas nicht zu trinken. Und es funktioniert bis heute…
Wie ist es Dir ergangen, als Du als junger Mensch zu AA gekommen bist? Bitte berichte uns davon.
Beiträge zu beiden Themen bitte bis 3. August 2025 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de