März 2026

Der Dritte Schritt 

Im Dritten Schritt beschließen wir, dass wir einen neuen „Chef“ haben; so locker steht es im Blauen Buch. Was sich so schnell und kurz aussprechen lässt, erfordert aber eine Menge an Änderung der inneren Haltung. Es ist quasi eine Umkehr unserer gesamten bisherigen Lebensweise. Wie findet ihr in diese neue Rolle? Oder wie findet ihr immer wieder zurück in diese neue Rolle, wenn ihr schon länger dabei seid und das Leben sich eventuell so anfühlt, als wären doch wieder wir selber die Chefs?

Täglich ist der Impuls da, Gott zu spielen. Dann den Willen und das Leben wieder etwas Höherem anzuvertrauen kann viel Überwindung kosten – aber schließlich auch unendliche Erleichterung verschaffen. Nur: Wie komme ich dahin? Geht es auch mal ohne den berühmten Wachstumsschmerz oder eigentlich nur immer mit? Welche Wege geht ihr, um wieder in Einklang mit Gottes Willen zu kommen?

Sonderthema zur Märzausgabe

Erwachsen werden in AA

Die meisten von uns stecken emotional und spirituell noch in den Kinderschuhen, wenn wir in AA trocken werden. Oft kommen wir mit dieser Haltung gar nicht voran und haben Schwierigkeiten mit unserem Umfeld. Das Programm hilft uns dann zu wachsen. Wie sieht das Erwachsenwerden in AA für euch aus? Welche Werte und Eigenschaften verbindet ihr damit?

Manchmal verwechsele ich das Erwachsensein mit einem Übermaß an Verantwortung, Kontrolle und Pflichtbewusstsein. Aber das ist nicht das Erwachsenwerden, das ich für ein gelassenes, zufriedenes Leben brauche. Für mich ist es das Anerkennen meiner Charakterfehler und die Bereitschaft, es anders zu machen.

Was hilft euch, wonach strebt ihr? Und was macht ihr, wenn ihr euch doch mal wieder in kindlichen Verhaltensweisen wiederfindet?

Beiträge zu beiden Themen bitte bis 3. Januar 2026 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de

April 2026

Der Vierte Schritt

Gründlich und furchtlos wollen wir die Bestandsaufnahme in unserem Inneren angehen. Damit stellt der Vierte Schritt den Anfang einer neuen Gewohnheit dar. Wir hinterfragen unsere Naturtriebe, unser sexuelles Begehren, unseren Drang nach finanzieller Sicherheit, unsere Geltungssucht, unser Machtstreben … Wir durchleuchten unsere persönlichen Beziehungen und erkennen, wo wir uns schuldig gemacht haben. Wir fragen uns, inwieweit wir selbst Opfer unserer eigenen Charakterfehler wurden und – nicht zu vergessen – wir bilanzieren auch unsere Pluspunkte. Wenn wir die Inventur durchhalten, erfahren wir eine andere Art von Selbstvertrauen.

Wie seid ihr an den Vierten Schritt herangegangen? Fiel es schwer, ehrlich zu sein? Welche Erkenntnisse habt ihr gewonnen, welche Schlussfolgerungen gezogen?

Wir freuen uns auf eure Berichte.

Sonderthema zur Aprilausgabe

Zuhören lernen

„Nimm die Watte aus den Ohren und steck sie dir in den Mund“, sagen wir oft flapsig. Gar nicht so leicht! Schließlich geht es in der Welt scheinbar darum, wer das Sagen hat. Hingegen bekommt jemand, der gut zuhören kann, meist weniger Anerkennung. Doch ist das Zuhören Voraussetzung dafür, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und Beziehungen aufzubauen.

Ich bin sehr dankbar für unsere AA-Gesprächskultur. Wir schenken dem Gegenüber Aufmerksamkeit, lassen ihn ausreden und nehmen uns selbst zurück. Wir hören zu, ohne zu urteilen. Aber zuhören heißt auch lernen. Ich muss nicht jede schlimme Erfahrung selbst machen. So habe ich nie daran gezweifelt, wenn die Freunde von einem Rückfall und der Gefahr des ersten Glases gesprochen haben.

Was kommt euch zum Thema „zuhören“ in den Sinn? Wie habt ihr es gelernt? Fällt es manchmal noch schwer? Was sind die positiven Erfahrungen, wenn ihr anderen Menschen aufmerksam zuhört oder wenn euch selbst diese Wertschätzung zuteilwird?

Bitte schreibt uns davon.

Beiträge zu beiden Themen bitte bis 3. Februar 2025 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de

Mai 2026

Der Fünfte Schritt

„Wenn wir auf dieser Welt lange und glücklich leben wollen, müssen wir gegenüber irgendeinem Menschen vollkommen ehrlich sein“, so steht es im Blauen Buch. Und damit sind wir im Fünften Schritt angekommen. Wir werden aufgefordert, „Gott, uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber unverhüllt unsere Fehler zuzugeben“. Das fiel mir nicht leicht und ich habe das auch nicht „auf einen Rutsch“ geschafft, aber die Befreiung anschließend war so umwerfend, dass ich mich – ähnlich wie beim Ersten Schritt – von einer Riesenlast befreit fühlte. Wie ist es Euch ergangen mit dem Fünften Schritt.

Wir freuen uns, wenn Ihr uns Eure Erfahrungen schreibt.

Sonderthema zur Februarausgabe

Suchtverlagerung

„Suchtverlagerung ist der Austausch eines Suchtverhaltens gegen ein anderes, wobei die zugrunde liegende Sucht nicht gelöst wird. Ein Beispiel ist, wenn ein Alkoholiker nach einer Entgiftung anfängt, Medikamente zu nehmen oder spielsüchtig wird. Die Ursachen der Abhängigkeit werden dabei nicht behoben. Deshalb ist eine erfolgreiche Therapie, die auch eine Entwöhnung beinhaltet, unerlässlich, um das Risiko einer Suchtverlagerung zu minimieren.“ So lautet eine Definition aus dem Internet. Ich selbst bin auch zunächst auf Nikotin und Koffein umgestiegen, nachdem ich das erste Glas stehenlassen konnte. Glücklicherweise konnte ich auf beides nach einiger Zeit verzichten. Und nie werde ich vergessen, was ein Freund im Meeting sagte, als er nach zwanzigjähriger Alkoholabstinenz auch die erste Zigarette liegenlassen konnte: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mit dem Rauchen so viel weggemacht habe“.

Was habt Ihr für Erfahrungen mit Suchtverlagerung/en? Wir sind gespannt auf Eure Berichte.

Beiträge zu beiden Themen bitte bis zum 3. März 2026 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de