12. Juli

Aus dem Rampenlicht heraustreten

... denn ohne Demut kann kein Alkoholiker nüchtern bleiben. ... Ohne Demut können die Anonymen Alkoholiker nicht sinnvoll leben und bei Schwierigkeiten können sie nicht den Glauben aufbringen, der sich in jeder Gefahr bewährt.

Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 66

Warum schrecke ich vor dem Wort „Demut“ zurück? Ich gebe nicht anderen Menschen nach, sondern Gott, wie ich ihn verstehe. Demut meint „ergebenen Respekt zu zeigen“ und wenn ich demütig bin, erkenne ich, dass ich nicht der Mittelpunkt des Weltalls bin. Als ich noch trank, war ich von Stolz und Selbstsucht besessen. Ich glaubte, dass sich die ganze Welt um mich drehen würde, und ich selbst Herr über mein Schicksal wäre. Demut ermöglicht es mir, mich mehr auf Gott zu verlassen, und hilft mir so, Hindernisse zu überwinden und mit meinen eigenen Unzulänglichkeiten umzugehen, so dass ich spirituell wachsen kann. Ich muss schwierigere Probleme lösen, um meine Fähigkeiten auszubauen, und, wenn ich auf die Stolpersteine des Lebens stoße, muss ich lernen, sie mit Gottes Hilfe zu überwinden. Tägliche Zwiesprache mit Gott beweist meine Demut und verhilft mir zu der Erkenntnis, dass ein Wesen, größer als ich selbst, mir helfen will, wenn ich nur aufhöre, selbst Gott zu spielen.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
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