22. September

Die „unendliche Goldader“

Uns ging es wie einem ausgehungerten Goldgräber, der nach seinem letzten Bissen Brot den Gürtel noch enger geschnallt hatte und der nun auf eine Goldader stieß. Die Freude darüber, dass lebenslanger Misserfolg nun ein Ende hatte, kannte keine Grenzen. Vater spürt, dass er auf noch etwas Besseres als Gold gestoßen ist. Eine Zeit lang mag er versuchen, den Schatz ganz für sich zu behalten. Ihm ist vielleicht noch nicht ganz klar, dass er erst die Oberfläche einer unendlichen Goldader angekratzt hat, die ihm nur dann Ertrag bringt, wenn er sein Leben lang weitergräbt und darauf besteht, alles, was er findet, weiterzugeben.

Anonyme Alkoholiker, S. 150/151

Wenn ich mit einem Neuen bei AA spreche, schaut mir meine Vergangenheit direkt ins Gesicht. Ich sehe den Schmerz in diesen hoffnungsvollen Augen; ich strecke meine Hand aus, und dann geschieht das Wunder: Ich werde geheilt. Meine Probleme verschwinden, wenn ich meine Hand nach dieser zitternden Seele ausstrecke.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
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