21. März

Materielles und spirituelles Wohlergehen

Angst ... vor wirtschaftlicher Ungewissheit wird schwinden.

Anonyme Alkoholiker, S. 97

Dass Angst abnimmt oder verschwindet und dass wirtschaftliche Verhältnisse sich bessern, sind zwei verschiedene Dinge. Als ich neu in AA war, brachte ich diese beiden Vorstellungen durcheinander. Ich dachte, meine Angst würde verschwinden, wenn ich endlich Geld verdiente. Eines Tages stach mir ein Satz aus dem Buch „Anonyme Alkoholiker“ ins Auge, gerade als ich wieder über meinen finanziellen Schwierigkeiten brütete: „Für uns kam materieller Wohlstand immer nach Fortschritten im spirituellen Bereich, nie umgekehrt.“ (S. 149) Plötzlich erkannte ich, dass dieses Versprechen eine Garantie war. Ich sah, dass Prioritäten in die richtige Reihenfolge kamen, dass spiritueller Fortschritt ebenso die furchtbare Angst vor Armut vermindern würde, wie er schon andere Ängste verringert hatte. Heute versuche ich, die Gaben, die Gott mir schenkte, zum Nutzen anderer einzusetzen. Ich habe herausgefunden, dass dies von anderen immer geschätzt wird. Ich möchte nicht vergessen, dass ich nicht mehr für mich arbeite. Ich kann den von Gott geschaffenen Reichtum nur nutzen, ich habe ihn nie „besessen“. Mein Lebenssinn ist viel klarer, wenn ich arbeite, um zu helfen, statt zu besitzen.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
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