23. Januar

Habe ich schon Spass?

... Aber wir sind kein trauriger Verein. Wenn Neue nicht den Spaß und die Freude in unserem Dasein sähen, wollten sie diese Lebensform nicht. Wir bestehen ausdrücklich darauf, uns des Lebens zu freuen. Wir versuchen, uns nicht über den Zustand der Welt zynisch auszulassen – und wir tragen auch nicht die Sorgen dieser Welt auf unseren Schultern.

Anonyme Alkoholiker, S. 154/155

Wenn mein eigenes Haus geordnet ist, sind die verschiedenen Bereiche meines Lebens besser zu bewältigen. Von der Schuld und den Gewissensbissen befreit, die meine Trinkerjahre überschattet hatten, bin ich frei, meine angemessene Rolle im Universum zu übernehmen, aber dieser Zustand erfordert Instandhaltungsarbeit. Ich sollte innehalten und mich fragen: „Habe ich schon Spaß?“ Wenn ich die Beantwortung dieser Frage als schwierig oder schmerzlich empfinde, nehme ich mich vielleicht zu wichtig – und finde es schwierig, zuzugeben, dass ich von meiner Praxis, das Programm zu arbeiten, um mein Haus in Ordnung zu halten, abgekommen bin. Ich denke, dass der Schmerz, den ich erfahre, ein Mittel ist, das meine Höhere Macht hat, um meine Aufmerksamkeit zu erhalten und mich dazu zu überreden, eine Bestandaufnahme meines Verhaltens zu machen. Das Bisschen an Zeit und Anstrengung, das es braucht, um das Programm zu arbeiten – z. B. eine Kurzinventur zu machen oder Wiedergutmachungen zu leisten, was immer gerade angebracht ist – ist den Aufwand wert.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
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