28. Mai

Gleiche Rechte

Irgendwann feiern die meisten AA-Gruppen wahre Orgien im Regelaufstellen … Mit der Zeit legen sich Angst und Intoleranz (und wir begreifen): Wir wollen keinem die Chance verwehren, vom Alkoholismus zu genesen. Wir möchten so umfassend sein wie nur eben möglich.

In der Sprache des Herzens, S. 58/59/61

AA bot mir völlige Freiheit und nahm mich um meiner selbst willen in die Gemeinschaft auf. Mitgliedschaft ist nicht von Angepasstheit, finanziellem Erfolg oder Bildung abhängig, und ich bin dafür sehr dankbar. Ich frage mich oft, ob ich Anderen dieselbe Gleichheit einräume oder ihnen die Freiheit, anders zu sein verweigere. Heute versuche ich, meine Angst und Intoleranz durch Glauben, Geduld, Liebe und Akzeptanz zu ersetzen. Ich kann diese Stärken in meiner AA-Gruppe, meinem Zuhause und an meinem Arbeitsplatz einbringen. Ich bemühe mich, meine positive Einstellung überall hin mitzunehmen. Ich habe weder das Recht dazu, noch ist es meine Verantwortung, über andere zu urteilen. Je nach Einstellung kann ich Neue in AA, Familienangehörige und Freunde als Bedrohung oder als Lehrer betrachten. Wenn ich an einige meiner früheren Urteile denke, wird mir klar, wie meine Selbstgerechtigkeit mir seelischen Schaden verursachte.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
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